Online-Moderation – Tipps
Online-Meetings als regelmäßige Routine gab es schon vor Corona. Inzwischen moderiere ich auch Workshops für strategische Themen online. Lessons learned im Feld Online-Moderation sind:
Vorbereitung des Online-Workshops oder -Meetings ist alles
Online ist das Improvisieren sehr viel schwieriger. Deshalb ist die detaillierte Vorbereitung entscheidender Erfolgsfaktor eines Online-Workshops oder -Meetings: Definieren Sie das Ziel klar, am besten schriftlich. Das klingt banal, ist im echten Leben aber häufig nicht der Fall. Klären Sie die Teilnehmeranzahl. Planen Sie den Ablauf inklusive Zeitschiene genau. Legen Sie pro Arbeitseinheit die Methode und die dazu gehörende Technik fest und bereiten diese vor.
Raum für das Online-Meeting vorbereiten
Bereiten Sie Ihren „Senderaum“ für die Moderation des Online-Meetings vor. Schaffen Sie einen klaren Hintergrund und ein ausgewogenes Licht. Der virtuelle Hintergrund ist nur akzeptabel, wenn der reale Hintergrund nicht genutzt werden kann. Schön ist zum Beispiel auch ein „Herzlich willkommen“-Schild als Flip-Chart oder Moderationswand im Hintergrund. Schalten Sie das Telefon stumm und sorgen Sie auch sonst dafür, dass Störungen möglichst ausbleiben.
Als Online-Moderator cool bleiben, wenn die Technik ruckelt
Trotz inzwischen vielfältiger Erfahrung auf meiner Seite als auch auf der Seite der verschiedenen Teilnehmenden kommt es immer wieder vor, dass die Technik ruckelt. Manchmal sind es Bandbreitenprobleme, manchmal Anwendungshindernisse auf Userseite. Bleiben Sie locker, meistens lassen sich diese lösen, manchmal reicht es schon, wenn der betreffende Teilnehmende die Kamera ausschaltet. Manchmal können Sie Verfahren, die technische Probleme haben auch durch alternative Verfahren ersetzen.
Durchführung der Online-Moderation
Nehmen Sie sich 10 bis 30 Minuten (je nach Dauer des geplanten Online-Meetings) Zeit, sich darauf einzustellen. Überprüfen Sie Ihre innere Haltung. Jede Irritation wiegt online sehr viel schwerer als in Präsenz, wo zusätzliche Informationen wie Körpersprache oder Ähnliches Interpretationshilfen liefern. Darüber hinaus wird eine Irritation selten angesprochen. Online-Moderation ist anstrengend. Bleiben Sie konzentriert. Behalten Sie sowohl Chat als auch Teilnehmerübersicht im Blick. Fragen Sie aktiv nach – lieber mehr als weniger. Dokumentieren Sie möglichst transparent für alle Teilnehmenden mit bzw. bitten bei Gruppenarbeiten, dass die Teilnehmenden dokumentieren.
Dokumentation
Sie können das Online-Meeting grundsätzlich auch aufnehmen, das bedarf jedoch der expliziten Zustimmung jedes Teilnehmenden. Lassen Sie sich diese vorher schriftlich geben. Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Haben Sie während des Workshops gut mitdokumentiert, können Sie diese Dokumente einfach zu einem Protokoll zusammenfassen.
Bei wirklich wichtigen Online-Meetings oder Online-Workshops gilt: Moderieren Sie nicht selbst. Online-Moderation ist absorbierend. Sie haben dann keine Zeit sich selbst an der Diskussion zu beteiligen.
Viel Erfolg bei Ihrer Online-Moderation!